Das Gerücht, dass die letzten Monat ausgebrannten Waschmaschinen gegen neue ausgetauscht wurden, hatte sich als Wahrheit herausgestellt. Ich betrachtete den Berg Wäsche und wunderte mich, dass ich zwar in Brandenburg lebte, aber es trotzdem keine Möglichkeit gab, einen Lastesel zu mieten.
Mit zwei IKEA-Taschen Wäsche trat ich aus meinen Zimmer in die Küche, um direkt auf die entblößte Glutealregion eines sichtbar angestrengten Japaners zu blicken, der seine gesamte Konzentration darauf verwendete, seinen Blaseninhalt in meine Küchenspüle zu befördern. Während ich ihn unhöflich aber nachdrücklich bat, dies zu unterlassen, blickte er sich erschrocken um, sackte in sich zusammen und blieb liegen. Ich überlegte kurz, wie lange die Waschmaschine wohl noch frei bliebe, und ließ ihn liegen, um kurz darauf über einen vor meiner Tür kriechenden Bayern zu stolpern. Dieser war damit beschäftigt sowohl seine Hose als auch seine Brille zu suchen.
Mein erster Mitbewohner meinte, ich würde mich an die Samstag-Abend-Hindernisläufe gewöhnen. Geglaubt habe ich ihm nicht, aber nach dem zweiten Jahr entwickelte sich eine gewisse Routine. Nachdem ich über einen weiteren Bayern, mit fremder Brille und zwei Hosen, sowie ein koitales Pärchen kletterte, konnte ich dann die Waschmaschine neben zwei Herren und einer Schubkarre befüllen und schaute ihnen dabei zu, wie sie abwechselnd Sand des örtlichen Spielplatzes in die Trommel füllten und dabei laut saubere Spielplätze forderten, bis mir einfiel, dass in meiner Küche ja noch ein Japaner liegt.
Auf dem Rückweg stellte ich sowohl fest, dass das Pärchen sich inzwischen getrennt hatte und Flaschen aufeinander warf, als auch, dass sich vor meiner Küche eine Schlange gebildet hatte und der, wieder voll bekleidete, Bayer 5 € dafür nahm, zwei Minuten mit dem Japaner und einem Edding allein zu sein. Es brauchte einige Minuten, bis ich ihn überzeugte, dass es nicht seine beste Idee wäre, 5 € von mir zu verlangen, um mich meine Küche betreten zu lassen, und legte ihm nahe, mir 30 % des Geldes zu geben und dann mitsamt dem Japaner aus meiner Küche zu verschwinden.
… und während er den Japaner in die leere Sandschubkarre verlädt und die Küche räumt, probe ich vor dem Spiegel, meinem Mitbewohner die Wichtigkeit des Türschließens einzubrüllen.